Architekt: Arnold Geiser
Inventare: ISOS Spezialfall national, kantonal, Ortsbild kommunal
Nach der Eingemeindung von elf Vororten 1893 liess die Stadt Zürich die ersten grossen Regiebetriebe (etwa Elektrizitätswerk, elektrische Strassenbahn und Schlachthof) errichten. Dazu gehörte auch das Gaswerk. Ausschlaggebend für die Standortwahl weit ausserhalb des Stadtgebietes im Limmattal waren das günstige und ebene Bauland und der gute Bahnanschluss – eine Voraussetzung für die Zulieferung der grossen Mengen von Steinkohle, die für die Gasproduktion benötigt wurden. Die Eröffnung der damals schweizweit grössten Energieanlage fand 1898 statt. Der Zeit entsprechend wurden die Gründungsbauten in repräsentativer Werkarchitektur erstellt. Eine Besonderheit ist die Vielfalt der zum Gaswerkareal gehörenden Bauten, wozu neben den Betriebsbauten auch zahlreiche Wohnbauten für die verschiedenen Hierarchiestufen zählen. Die Umstellung auf Erdgas ab 1972 leitete das Ende der eigenen Gasproduktion ein. Abgesehen von den Gasometern, die bis 1991 noch zur Speicherung des Erdgases Verwendung fanden, haben die alten Werkgebäude damit ihre ursprüngliche Funktion verloren. Ab den 1950er Jahren wurden viele Gaswerke stillgelegt und sukzessive abgebaut. Das Gaswerkareal in Schlieren ist mit einem Grossteil der historischen Bauten erhalten und daher von Seltenheitswert. Von vier weithin sichtbaren Teleskop-Gasbehältern, welche die Schwankungen des Gasverbrauchs auszugleichen hatten, wurde einer erhalten. Es ist der letzte noch erhaltene teleskopierbare Niederdruckgasbehälter der Schweiz.
Turmstrasse
8952 Schlieren